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Berlusconi ohne Ende

Eigentlich lese ich selten die FAZ, aber heute liegt sie hier im Café herum, und die Lektüre ist sehr amüsant. Auf Seite 3 heißt die Überschrift „Das unaufhörliche Ende der Ära Berlusconi“. Und in der Tat: Wie oft hat man schon gedacht, dass die Zeit von Berlusconi abgelaufen wäre? Schon im Jahr 2006 dachte man die Ära des Cavalliere sei vorüber, als Romano Prodi neuer Ministerpräsident wurde, aber der Medienzar kam zurück. Sein Populismus war stärker als Prodis Mitte-Links-Politik.
Jetzt gab Berlusconi sogar die Empfehlung ab nicht mehr Zeitung zu lesen, weil da zuviel Schlechtes über ihn stehe. Hierzu die FAZ auf der Titelseite: „Besonders schade wäre es um die Seite 3, ist doch gerade die italienische Politik nirgends so spannend wie gedruckt“ ! Dieses Gedruckte liest sich dann bespielsweise so: In Bezug auf seine Einflussnahme auf die 17jährige ‘Ruby’ aus dem Gefängnis sagt der Frauenheld Berlusconi: „Es ist besser einer schönen Frau in die Augen zu sehen, als schwul zu sein“. Das ist Entertainment! Aber eben keine Politik und die Schamgrenze des Landes ist schon längst überschritten. Denn während es leider genügend Wähler gibt, die an solchen Aussagen festmachen, dass Berlusconi noch immer der richtige Regierungschef ist, bleiben nötige Reformen im Land liegen und junge, gut ausgebildete Menschen bleiben ohne Arbeit oder flüchten ins Ausland.
Diese jahrelange Stagnation vermag Berlusconi jedoch immer wieder mit seinem Medienspektakel in den ihm gehörenden Fernsehsendern und Zeitungen zu übermalen, doch nimmt sein Theater immer groteskere Züge an, nicht zuletzt, weil er auch seine Skandale als Ablenkungsmaneuver medial inszeniert. Die Kirche und befreundete Parteien wenden sich vermehrt ab und es wird verdeckt oder offen über den Sturz des Regierungschefs gesprochen. Allein konkret ist nichts in Sicht, und wie man Berlusconi so kennt, könnte er sich durchaus noch ein paar Jahre halten.

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