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Wikileaks im Übermut?

Die große Aufregung um Wikileaks. Was hat das zu bedeuten? Mit Sicherheit geht der Trend weiter, dass man in Zeiten von Internet und Telekommunikation immer weniger Geheimnisse bewahren kann. In Bezug auf kriminelle Praktiken, Korruption, Wirtschaftskriminalität und Machtpolitik ist das bestimmt eine gute Nachricht. Denn mehr demokratische Kontolle und öffentliches Bewusstsein dürften solchen Praktiken eher das Handwerk legen. Insofern hat Wikileaks bestimmt sein Gutes. Was in diesem Zusammenhang allerdings die Veröffentlichung der diplomatischen Depeschen der USA bringen soll ist schwer zu verstehen. Denn nichts was darin steht ist wirklich überraschend, es erschwert lediglich das Geschäft der Diplomatie und bringt die Staaten gegen Wikileaks auf. Interessanter wäre die Aufdeckung von illegalen Bankpraktiken, die Wikileaks-Gründer Assange für nächstes Jahr angekündigt hat – ob es dazu jedoch noch kommt ist fraglich, immerhin wird er nun von Interpol gesucht. (Das stößt allerdings auch komisch auf, und riecht etwas nach einer Verfolgung wegen seiner Veröffentlichungen). Assange scheint so etwas wie einen persönlichen Feldzug gegen die USA zu führen, dabei gäbe es bestimmt wichtigere und interessantere Dokumente zu veröffentlichen. Ihm scheint es aber eher auf den Kampf mit den etablierten Mächten und auf maximale Medienwirksamkeit anzukommen, wofür er leider rücksichtslos mit seinen Mitarbeitern, seinen Quellen und der Verwundbarkeit von Wikileaks umgeht, wie sein ehemaliger Mitstreiter Daniel Schmitt im Spiegel-Interview erklärt.
Mehr Transparenz und Informationsfreiheit ist also unbedingt zu begrüßen, ob allerdings der Weg, den Wikileaks gewählt hat der Beste ist, ist durchaus zu bezweifeln.

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