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Deutsche Medien strafen Merkel für italienische Wahl ab

Italien hat mit Monti die von der Regierung Merkel und der EU diktierte Sparpolitik abgewählt. Leider haben die Bürger des Landes gleichzeitig die beiden Populisten Berlusconi und Grillo mit viel Macht ausgestattet. Das politische Patt, dass durch die unterschiedlichen Mehrheiten in Parlament und Senat entsteht, kann man kaum schönreden. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang sind jedoch die deutschen Medien, die sich in ihren Meinungsartikeln offen gegen die Merkel’sche Sparpolitik und ihre verheerenden Auswirkungen auf die südlichen Länder Europas aussprechen.

So analysieren die Zeit und der Spiegel, ähnlich wie es Paul Krugman für die New York Times schon seit geraumer Zeit tut, dass die erhofften Früchte der Sparpolitik in Griechenland, Spanien, Portugal und Italien ausgeblieben sind – Krugman zitiert hierfür eine neue Studie über die Sparpolitik der EU und ein Schuldeingeständnis des IWF, der die Europäer schlecht beraten hatte. Stattdessen wird Monti in den Zeitungen als Statthalter oder braver Helfer der Politik Merkels bezeichnet, der nun abgestraft wurde. Und auch im Sinne der Kritiker der Sparagenda wird anerkannt, dass es wohl nicht nur Monti und sein Sparprogramm waren, die Italien an den Finanzmärkten wieder entlastet haben, nachdem es unter Berlusconi in die Schuldenkrise gerutscht war, sondern dass das Machtwort Mario Draghis zum Kauf von Staatsanleihen zur Rettung des Euro ebensolchen, wenn nicht größeren Einfluss hatte.

Es scheint, als würde Angela Merkel mit ihrer Sparpolitik, die in den südlichen Problemstaaten bisher lediglich zu sozialen Notständen, zornigen Bürgern und den Erfolgen von Populisten geführt hat, in den deutschen Medien nicht mehr so leichtfertig beurteilt. Man darf also hoffen, dass sich früher oder später eine wachstumsorientiertere Politik für das Euro-Land durchsetzt, schließlich dürfte es ja nicht zuletzt das Auge auf die Medien und ihre Wähler sein, das die CDU dazu bewegt einen solch harten Kurs zu fahren, sieht man von der wirtschaftspolitischen Ideologie der deutschen Regierung einmal ab.

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