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Kolumbien: Regierung und Farc wollen gemeinsam gegen Drogenhandel vorgehen

Am Freitag gaben Unterhändler der kolumbianischen Regierung und der Farc-Rebellen in Havanna bekannt, dass sie in der Frage des Kampfes gegen den Drogenhandel eine Einigung erzielt hätten.

Das heikle Thema des Drogenanbaus ist wesentlicher Bestandteil der Friedensverhandlungen zwischen beiden Seiten, die 2012 von Präsident Juan Manuel Santos initiiert wurden. Der Anbau und Verkauf von Kokain stellt eines der gravierendsten Probleme des Landes dar und ist gleichzeitig die größte Einnahmequelle der Rebellengruppen, die jedoch bisher immer bestritten, darin involviert zu sein.

Das aktuelle Abkommen soll erst in Kraft treten, wenn ein kompletter Friedensvertrag zwischen Regierung und Rebellen unterzeichnet ist, bisher sind drei von fünf Punkten für eine Einigung abgearbeitet. Die Friedensverhandlungen bedeuten eine historische Chance für den jahrzehntelangen bewaffneten Konflikt in Kolumbien.

Die Vereinbarungen zum Drogenhandeln würden Schätzungen zufolge ca. 70 Prozent des Kokaanbaus in Kolumbien betreffen, es sind allerdings noch nicht alle Fragen geklärt, und schwierige Verhandlungen stehen noch bevor.

Ein Abkommen über die Drogenfrage war erst für Ende Mai erwartet worden, doch wurde die Einigung wahrscheinlich auch durch die anstehenden Präsidentschaftswahlen in Kolumbien am 25. Mai beeinflusst. Der amtierende Präsident Santos will sich weiter für einen Frieden mit den Farc einsetzen, während sein stärkster Herausforderer, der Konservative Óscar Iván Zuluaga, unterstützt durch Ex-Präsident Uribe, die Friedensgespräche stark kritisieren.

Seit Beginn der Verhandlungen haben sich beide Seiten schon über eine Landwirtschaftsreform und eine zukünftige politische Partizipation der Farc-Rebellen geeinigt. Weitere Abkommen sind noch auszuhandeln, um die Friedensgespräche zum Abschluss zu bringen.

Auch wird es eine wichtige Frage sein, wie sich die Ergebnisse der Gespräche in die Praxis umsetzen lassen, zumal der Drogenanbau Rebellen, Mafia und Paramilitärs in Kolumbien Milliardengewinne einbringt.

In der Woche um die Präsidentschaftswahlen kündigten die Farc und eine weitere Rebellengruppe einen Waffenstillstand an, um die Durchführung der Abstimmung nicht zu behindern.

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