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Historisches Treffen zwischen den USA und Kuba

President_Obama_Meets_with_President_Castro

Obama und Castro bei ihrem Zusammentreffen in Panama (Foto: US Government (Whitehouse.gov) [Public domain], via Wikimedia Commons)

Am Samstag trafen im Rahmen des Amerika-Gipfels US-Präsident Barack Obama und der kubanische Staatschef Raúl Castro zusammen und führten ein einstündiges Gespräch. Zuvor hatten sich die beiden schon am Freitag per Handschlag begrüßt. Beide Gesten zeigen die historische Annäherung zwischen den beiden Staaten, die seit dem kalten Krieg verfeindet sind. Bei allen vorherigen Amerika-Gipfeln seit 1994 war Kuba auf Druck Washingtons immer außen vor geblieben, und das letzte Zusammentreffen eines US-Präsidenten mit seinem kubanischen Amtskollegen liegt über 50 Jahre zurück.

In den letzten Monaten hatte sich Obama dem kleinen Inselstaat angenähert und die Beziehung zu Havanna vorsichtig wieder aufgenommen. Angestrebt wird nun auch eine Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern sowie eine Wiedereröffnung der Botschaften in Washington und Havanna. Der US-Präsident kündigte an, dass Kuba möglichst bald von der Liste der Terrorstaaten gestrichen werden solle, was Bankgeschäfte mit den USA und anderen Staaten vereinfachen würde. Nach dem Gespräch betonte Obama, dass man auch weiter Differenzen haben werde, aber trotzdem Schritte, die im gemeinsamen Interesse seien, unternehmen wolle. Castro betonte, dass man trotz der „langen und komplizierten Geschichte“ einen Neuanfang in den Beziehungen zu den USA anstrebe, mahnte jedoch zur Geduld.

Das Treffen von Obama und Castro, das den Willen der USA zur Normalisierung der Beziehungen unterstreicht, hat über die bilateralen Beziehungen zu Kuba hinaus eine große Bedeutung für die gesamte Region Mittel- und Südamerikas. Kritiker der USA, die in der Vergangenheit immer wieder die verfehlte Kubapolitik Washingtons kritisiert hatten, sind nun eines ihrer Hauptargumente beraubt, wenn es darum geht, Versäumnisse der eigenen Politik mit Antiamerikanismus zu kaschieren. Berechtigte Kritik muss so für beide Seiten in Zukunft differenzierter werden, um glaubwürdig zu sein.

Obama-Berater Benjamin Rhodes erklärte, dass die neue Entwicklung nicht nur die Tür für eine Zusammenarbeit mit Kuba, sondern möglicherweise auch für engere Beziehungen mit der gesamten Region öffne. Wichtige Themen wie Klimawandel, Drogenhandel und wirtschaftliche Entwicklung waren bei vorherigen Amerika-Gipfeln kaum behandelt worden, weil die Kuba-Politik immer im Vordergrund gestanden und die Fronten verhärtet hatte.

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