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9/11/2011 – 10 Jahre danach

Schaut man sich die Beziehungen des Westens zur islamischen Welt an, so hat sich seit 2001 auf beiden Seiten eine Menge getan. Wo unter der Regierung Bush als Reaktion auf die Anschläge des 11. September noch heftigste islamische Feindbilder heraufbeschwört wurden, zwei unnötige und brutale Kriege geführt wurden, die islamischen Länder mit der Rede von der ‚Achse des Bösen‘ und anderen Aussagen verprellt wurden, regiert nun ein dialogbereiter, besonnenerer Präsident Obama, der eine deutlich vernünftigere Politk macht.

Zwar führt auch er noch weiterhin den Krieg in Afghanistan, den er von seinem Vorgänger erbte, leitet zynische Drohnenangriffe gegen Terroristen in Pakistan und lässt Terrorfürsten töten. Aber immerhin geschieht das meiste unter der Prämisse die Kriege zu beenden und nicht als Racheaktion oder als Angriffskrieg aus der Schublade. Und anders als sein Vorgänger eröffnete er in seiner Rede in Kairo den Dialog mit der islamischen Welt, um Kooperation statt Konfrontation zu suchen.

Noch hoffnungsvoller ist das Bild, das sich mit der arabischen Revolution abzeichnet. Nach einem Jahrzehnt überwiegender Angstszenarien der westlichen Medien in Bezug auf den Islam, zeigen die jungen Menschen in Tunesien, Ägypten und anderswo nun, das sie das können, was ihnen keiner zutrauen wollte: Demokratie und den Wechsel zu einer besseren Gesellschaft. Der Begriff arabischer Frühling beschreibt die Hoffnung, dass das, was sich in Tunesien und Ägypten zugetragen hat, auch in den anderen arabischen Ländern möglich wird – erste Anzeichen und Proteste in vielen Ländern gibt es bereits.

Beides zusammen – die vernünftige und dialogbereite Regierung Obama und der arabische Frühling hätte man vor zehn, fünf oder nur drei Jahren kaum für möglich gehalten – ebenso undenkbar vielleicht wie den Fall der Berliner Mauer und die Implosion der Sowjetunion im Jahr 1989. Doch beides sind äußerst ermutigende Entwicklungen, die zeigen, dass sich seit dem 11. September 2011 die Fronten des Teufelskreises aus Krieg und Terror – in dem auch die Medien keine unbedeutende Rolle spielten – gelockert haben und sich statt dessen Vernunft und Demokratie Raum nehmen.

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