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Ära der Kohle geht langsam zu Ende

Die Umweltorganisation Sierra Club und die Informationsseite CoalSwarm fassen in einem neuen Report die Ergebnisse einer Untersuchung der weltweit geplanten und gebauten Kohlekraftwerke zusammen. Das überraschende Ergebnis: der Boom der Kohlekraft, die als Energielieferant klimaschädlich und verantwortlich für hohe Raten von Luftverschmutzung ist, geht langsam zu Ende.

Braunkohle-Tagebau Garzweiler

Braunkohle-Tagebau wie in Garzweiler entwickelt sich weltweit zum Auslaufmodell (Foto: © Tobias Mandt, flickr|cc by 2.0)

Die Daten zeigen, dass für jedes Kohlekraftwerk, das weltweit seit dem Jahr 2010 gebaut wurde, zwei Bauvorhaben auf Eis gelegt oder gänzlich verworfen wurden. In vielen Regionen liegt das Verhältnis Neubauten zu verworfenen Projekten noch höher. In der EU kommt lediglich ein neues Kraftwerk auf fünf zurückgenommene Bauvorhaben, in Afrika und dem Nahen Osten liegt das Verhältnis bei über zehn Annullierungen pro gebautem Kraftwerk. Auch für die energiehungrigen Staaten China und Indien zeigt sich eine Trendumkehr, und das obwohl der Energiebedarf in diesen Ländern weiterhin stark wächst.

Vor allem die immer kostengünstiger werdenden erneuerbaren Energien führen dazu, dass in vielen Teilen der Welt die Kohlekraft langsam ausläuft, nicht zuletzt wegen der hohen Luftverschmutzung, die oftmals mit intensiver Kohlenutzung zusammenhängt. Nach Worten des CoalSwarm Direktors Ted Nace ist vor allem überraschend wie schnell sich das Geschäftsklima seit 2012 zu Ungunsten der Kohlekraft verändert habe.

Lauri Myllyvirta, der sich bei Greenpeace für eine kohlefreie Zukunft einsetzt, begrüßt die Verlangsamung des Kohlebooms. Durch den Wechsel zu sauberen Energieträgern könnten zehntausende Tote durch Luftverschmutzung verhindert werden, und die größte Quelle von Treibhausemissionen zum versiegen gebracht werden.

Doch trotz der hoffnungsvollen Anzeichen auf eine Umkehr der intensiven Kohlenutzung und eine wachsende Bedeutung der erneuerbaren Energien gibt es noch lange keine Entwarnung für den Klimawandel. Um wichtige Klimaziele zu erreichen muss die weltweite Energiewende noch deutlich an Fahrt gewinnen und der gegenwärtige CO2-Ausstoß drastisch zurückgefahren werden. Deshalb schauen jetzt alle Akteure gespannt auf den kommenden Klimagipfel von Paris, wo wichtige politische Richtungsentscheidungen getroffen werden sollen – und müssen.

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