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Solarstrom immer bedeutender in den USA und Asien

In Deutschland und Europa hat sich der Zubau neuer Solaranlagen in den letzten Jahren deutlich verlangsamt. Dass die Entwicklung jedoch für den Rest der Welt ganz anders verläuft, zeigt der Blick in die USA und nach Asien, wo gegenwärtig riesige Kapazitäten zur Gewinnung von Elektrizität aus Sonnenenergie geschaffen werden.

Was hierzulande schon zum alltäglichen Landschaftsbild gehört – Solarparks oder Photovoltaikanlagen auf privaten Hausdächern – entwickelt sich immer mehr zum Energiemodell für den ganzen Globus.

Solardächer gehören in Deutschland schon zur Normalität.

Solardächer gehören in Deutschland schon zur Normalität. (Foto: JP)

Der wohl wesentlichste Faktor dieser rasanten Verbreitung von Solarzellen ist der Wegfall der Kostenbarriere. Während noch vor wenigen Jahren staatliche Förderungen nötig waren, um die Wettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Energien zu garantieren, fallen die Preise für Strom aus Sonne und Wind rasant. In viele Teilen der Welt ist daher grüner Strom heute schon billiger als Elektrizität aus fossilen Energieträgern.

In vielen Teilen der Welt nimmt der Zubau von Solaranlagen immer mehr Fahrt auf. So ergab eine Marktanalyse der Deutschen Bank zu Beginn dieses Jahres, dass Solarstrom für private Anwender schon jetzt in Kalifornien, Deutschland, Italien, Spanien, Griechenland, Japan, Thailand, Australien, Südafrika, der Türkei und Israel Netzparität erreicht hat, d.h. Strom zu gleichen oder günstigeren Preisen liefert, als Elektrizität aus dem herkömmlichen Stromnetz. Für kommerzielle Nutzer ist die Zahl der Länder mit Netzparität noch größer.

Nimmt man das Beispiel USA, so zeigt sich die enorme Dynamik, die der grüne Strom derzeit erzeugt. Schon jetzt ist in vielen Bundesstaaten die Elektrizität aus Sonne und Wind billiger, als Strom, der aus Kohle oder Gas gewonnen wird. Dieser Trend hat sich in diesem Jahr noch beschleunigt und inzwischen kann der grüne Strom auch oftmals schon ohne staatliche Beihilfen mit traditionell gewonnener Elektrizität konkurrieren.

Ein Großteil der neu gebauten Kraftwerke und privaten Anlagen zur Stromgewinnung in den USA sind inzwischen erneuerbare Energien, die immer weiter an Bedeutung gewinnen. In der ersten Jahreshälfte von 2014 bestanden 53 Prozent der neuen Kapazitäten für Stromerzeugung in den Vereinigten Staaten aus Photovoltaikanlagen. Seit 2009 sind die Kosten für die Installation von Solarkraftwerken um über ein Drittel gefallen und die Produktion steigert sich weiter. Auch kleine Betriebe und private Hausbesitzer konnten sich über einen Preisverfall für Solaranlagen von 12 bis 15 Prozent allein im letzten Jahr freuen.

Im März gewann bei einer Ausscheibung für den Neubau eines Elektrizitätskraftwerks in Minnesota ein 100 Megawatt (MW) Solarkraftwerk das Rennen und lag damit vor Gaskraftwerken, die nicht so wirtschaftlich waren wie die Gewinnung von Strom aus Sonne.

Doch nicht nur in den USA wächst der Markt für Photovoltaik rasant. In Asien werden erneuerbare Energien ein immer wichtigerer Weg, um den Energiehunger zu stillen, und China ist zum treibenden Motor für die Produktion und Installation von Solarmodulen geworden. Das Reich der Mitte installierte 2013 Solarmodule mit einer Kapazität von 12 Gigawatt (GW) – ein Mehr von 232 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bis zum Jahr 2030 werden erneuerbare Energiequellen in Asien nach einer Prognose von Bloomberg ein Drittel der Elektrizität produzieren, der größte Anteil davon durch Sonnenenergie.

Angesichts der sinkenden Kosten und der Rentabilität von Sonnenstrom auch ohne Subventionen werden einer nach einer Einschätzung der Citigroup-Bank künftig vermehrt auch etablierte Firmen für elektrische Geräte in den Solarmarkt drängen. Während das Wachstum im Bereich der Solarmodule bisher hauptsächlich mit Steuervergünstigungen und Subventionen unterstützt wurde, dürfte bald ein Solarmarkt für Firmen und Konsumenten auch jenseits staatlicher Programme entstehen, was wiederum zu weiteren Preissenkungen führen wird. Die Nachfrage nach Photovoltaiksystemen steigt immer weiter, während staatliche Programme zu ihrer Förderung bald überflüssig sein könnten.

Neben dem Beitrag zum Klimaschutz durch die Reduktion von CO2-Emissionen hilft der Solarboom auch armen Ländern in ihrer Entwicklung. In Indien und Afrika ist Solarstrom günstiger als Elektrizität aus Dieselgeneratoren, was zu einer schnellen Verbreitung dezentral produzierender Solarmodule beiträgt.

In Bangladesch, einem der ärmsten Länder der Welt, stieg die Zahl der Solarsysteme in den letzten 10 Jahren von 25.000 auf 2,8 Millionen. Diese Entwicklung hat zu 114.000 neuen Arbeitsplätzen geführt – allein von 2011 bis 2013 hat sich deren Anzahl verdoppelt, Tendenz steigend.

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